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Polyzystisches Ovarialsyndrom und Kinderwunsch

Das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom) ist eine Stoffwechselstörung, die bei etwa 5-10% der geschlechtsreifen Frauen auftritt. Der Beginn dieser Erkrankung tritt typischerweise zwischen dem 15 und 25 Lebensjahr auf. Häufig ist das PCO-Syndrom mit Übergewicht bzw. Adipositas verbunden und kann mit einem unerfüllten Kinderwunsch (Unfruchtbarkeit) einher gehen.

Gekennzeichnet ist das PCO-Syndrom durch:

  • Erhöhte männliche Geschlechtshormone im Blut (Hyperandrogenämie)
  • Unregelmäßige Eisprünge und damit einhergehende Zyklusstörungen in Form von ausbleibenden oder unregelmäßigen Regelblutungen (A- oder Oligomenorrhoe)
  • Polyzystische Eierstöcke, d.h. viele kleine gutartige Zysten im Bereich der Eierstöcke

Als Syndrom wird es deshalb bezeichnet, weil es immer in einem Komplex mit gleichen Krankheitszeichen auftritt. Zu diesem Syndromkomplex gehören neben den genannten Zyklusstörungen und der sich daraus oftmals ergebenden Unfruchtbarkeit, eine vermehrte männliche Behaarung, Diabetes, Störungen im Lipoproteinhaushalt, Arterienverkalkung und Herzinfarkte.

Typische Symptome des PCO-Syndroms:

  • Zyklusstörungen
  • Vermehrte Behaarung nach männlichem Verteilungsmuster (Hirsutismus)
  • Akne
  • Haarausfall
  • Erhöhte männliche Geschlechtshormone im Blut
  • Polyzystische Ovarien
  • Unerfüllter Kinderwunsch (Infertilität)
  • Übergewicht / Adipositas
  • Insulinresistenz
  • Metabolisches Syndrom

Allerdings ist zu beachten, dass bei einem Nachweis von polyzystischen Ovarien nicht automatisch ein Polyzystisches Ovarialsyndrom vorliegt. Auch bei 23% aller Frauen mit normaler und regelmäßiger Menstruation werden polyzystische Ovarien gefunden, ohne das ein PCO-Syndrom vorliegt.

Wie wird das PCO-Syndrom behandelt?

Die therapeutischen Ansätze in der Behandlung des PCO-Syndroms richten sich vornehmlich nach der im Vordergrund stehenden klinischen Symptomatik.

Übergewichtige Frauen mit PCO-Syndrom sollten ihr Gewicht durch eine energiereduzierte Ernährung und vermehrte körperliche Aktivität reduzieren. Die reproduktiven und metabolischen Parameter des PCO-Syndroms verbessern sich schon bei einer mittleren Abnahme des Körpergewichtes zwischen 2 und 5%. Aber auch Frauen ohne Übergewicht sollten auf eine Reduzierung der Kohlenhydratmenge achten, denn gerade Frauen mit PCO-Syndrom können diese besonders gut in Fett umwandeln.

In unserer Schwerpunktpraxis für Diabetes und Ernährungsmedizin Münster sind wir auf die Behandlung des PCO-Syndroms spezialisiert und bieten u.a. unterschiedliche Programme zur Gewichtsreduktion an, so z.B. M.O.B.I.L.I.S., DOC WEIGHT® oder das ABC-Programm.

Darüber hinaus kann mithilfe der Webseite www.kalorien.de selbstständig ein Ernährungstagebuch geführt und ausgewertet werden. Die begleitende App, die mit der Webseite synchronisiert, ermöglicht das Protokollieren von Nahrung und Bewegung auch unterwegs.

Liegt kein Kinderwunsch vor, kann PCO-Syndrom mit einer antiandrogenen Antibabypille behandelt werden. Dies führt zu einem regelmäßigen Zyklus und zu einer Regulation des Hormonhaushalts. Lassen Sie sich dazu von Ihrem bzw. Ihrer Frauenarzt/-ärztin über die richtige Auswahl der für Sie geeigneten Pille beraten!

Ist der Wunsch nach einer Schwangerschaft da sollte eine Ernährungsumstellung und vermehrte körperliche Aktivität angestrebt werden. Medikamentös kommt hier meist das Medikament Clomiphen zum Einsatz. Dies führt zu einer synthetischen Eisprungauslösung (Ovulation). Da das PCO-Syndrom häufig mit einer Insulinresistenz auftritt, wird meist zusätzlich das orale Antidiabetikum Metformin eingesetzt. So kann eine Verbesserung der Insulinresistenz, eine Verringerung der männlichen Hormone und eine Stabilisierung des Menstruationszyklus erreicht werden.

Externe Kooperationspartner im Bereich Polyzystisches Ovarialsyndrom und Kinderwunsch:

MVZ Kinderwunschzentrum Münster
Dr. med. C. Niehoff, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Prof. Dr. med. Axel Kamischke, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Zusatzbezeichnung Andrologie