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Gestationsdiabetes

Als Schwangerschaftsdiabetes bezeichnet man eine Erhöhung des Blutzuckers, welche erstmals in der Schwangerschaft auftritt. Schwangerschaftsdiabetes wird bei ca. 5 % der deutschen Schwangeren diagnostiziert. Ein Schwangerschaftsdiabetes wird in der Medizin als Gestationsdiabetes bezeichnet.

Schwangere, die die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes von ihrem Gynäkologen erhalten haben oder bei uns in der Praxis einen oralen Glukosetoleranztest durchführen möchten, können den folgenden Bogen ausgefüllt zum 1. Termin mitbringen:

Gestationsdiabetes Anamnesebogen

Das Formular zum Übermitteln der Blutzuckerwerte kann hier heruntergeladen werden:

E-Mail-Kontaktformular

Festgestellt werden kann ein Schwangerschaftsdiabetes durch einen Zuckerbelastungstest, den sogenannten oralen Glukosetoleranztest (oGTT). Diesen sollte jede Schwangere in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche durchführen lassen. Der oGTT wird morgens nüchtern durchgeführt. Nach dem Messen des Nüchternblutzuckers wird eine 75g Zuckerlösung gereicht, welche innerhalb von 4 Minuten getrunken werden sollte. Im Anschluss erfolgen 2 erneute Blutzuckermessungen, jeweils 1 Stunde und 2 Stunden nach dem Trinken der Zuckerlösung. Bei Überschreiten festgelegter Grenzwerte für den Blutzucker liegt ein Schwangerschaftsdiabetes vor.

  • Nüchtern 92 mg/dl
  • Nach 1 Stunde 180 mg/dl
  • Nach 2 Stunden 153 mg/dl
  • Übergewicht (Body-Mass-Index vor der Schwangerschaft > 27 kg/m2)
  • Diabetes mellitus Typ 2 bei Eltern oder Geschwistern
  • Schwangerschaftsdiabetes in einer vorangegangenen Schwangerschaft
  • Vorangegangene Geburt eines Kindes mit einem Geburtsgewicht über 4500 g
  • Missbildungen des Kindes in einer früheren Schwangerschaft
  • Vorangegangene Totgeburt
  • Mehr als drei Fehlgeburten hintereinander

Wenn bei einer Schwangeren ein oder mehrere dieser Risikofaktor(en) vorliegen, sollte der oGTT bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel gemacht werden. Bei unauffälligem Ergeb­nis wird empfohlen, den oGTT sicherheitshalber im Laufe der Schwangerschaft zu wieder­holen.

Die Therapie des Schwangerschaftsdiabetes besteht im Wesentlichen aus einer Verbesse­rung der Ernährung und Bewegung. Bei über 80 % aller Betroffenen kann der Schwanger­schaftsdiabetes auf diese Weise erfolgreich behandelt werden. Es sollten einfache Kohlen­hydrate (insbesondere Haushaltszucker) vermieden und stattdessen viele ballaststoffreiche Vollkornprodukte gegessen werden. Die Schwangere mit Diabetes lernt, selbst ihren Blutzu­cker zu messen. Diese Blutzuckerselbstmessungen erfolgen zunächst sechs Mal täglich, im weiteren Verlauf der Schwangerschaft bisweilen seltener. Wenn trotz verbesserter Ernäh­rung die Zielwerte für den Blutzucker überschritten werden, ist die Therapie mit Insulin emp­fohlen. Falls ein Schwangerschaftsdiabetes unentdeckt oder unbehandelt bleibt, kann dies zu großen und schweren Kindern führen und das Risiko für Komplikationen bei der Geburt erhöhen.

  • Nüchtern 95 mg/dl
  • 1 Stunde nach dem Essen 140 mg/dl
  • 2 Stunden nach dem Essen 120 mg/dl

Sechs bis zwölf Wochen nach der Geburt sollte der oGTT wiederholt werden, um den Blut­zucker zu kontrollieren. Bei mehr als 95 % der ehemaligen Frauen mit Schwangerschaftsdi­abetes sind die Blutzuckerwerte nach der Entbindung normal.

Bei Frauen mit Typ-1-Diabetes, die schwanger werden wollen, wird empfohlen, die Blutzu­ckerwerte bereits vor der Empfängnis zu normalisieren. Auch während der Schwangerschaft werden möglichst gute Blutzuckerwerte angestrebt, um die Gesundheit des werdenden Kin­des sicherzustellen. Dies kann am besten durch eine Insulinpumpentherapie erreicht wer­den. Dies ist auch der Grund, warum bei Frauen mit Typ-1-Diabetes und Kinderwunsch eine Insulinpumpentherapie von den Krankenkassen in der Regel genehmigt wird.

Schwangerschaft und Autofahren